Egal, ob wir einen Artikel in der Zeitung, einem Magazin oder Online lesen – wir wissen bereits nach kurzer Zeit instinktiv, ob uns der jeweilige Artikel gefällt oder nicht.

Fragen wir aber bewusst nach Kriterien, die einen lesenswerten Beitrag ausmachen, fällt es uns oftmals schwer, diese in klare Worte zu fassen.

Du willst einen ansprechenden Artikel für Deine Schul-, Uni- oder Vereinszeitung schreiben – aber weißt nicht, wie? Kein Problem! Wir haben Dir eine übersichtliche 5-Schritte-Anleitung erstellt, mit der Du auch ohne Vorkenntnisse zu einem guten Artikel kommst.

Achtung: Bevor Du mit Deinem Artikel loslegst, solltest Du ihn ausreichend geplant und recherchiert haben. Wie das ganz einfach geht, erfährst Du in unserem Artikel zur Vorbereitung.

 

1. Finde eine ansprechende Überschrift

Man kann es nicht oft genug sagen: Die Überschrift ist für die Qualität Deines Artikels von großer Bedeutung. Warum?

Studien zeigen: Schon anhand der Überschrift entscheiden wir, ob es für uns überhaupt in Frage kommt den Artikel zu lesen und welche Erwartungen wir dem Inhalt gegenüber aufbauen.

Wirken Überschrift und Thema für Deine Leser also nicht ansprechend, werden sie den Artikel mit wenig Aufmerksamkeit oder erst gar nicht lesen – und genau das wollen wir vermeiden.

Versuche Dich möglichst in Deine Zielgruppe hineinzuversetzen und frage Dich selbst, welche Überschrift Du ansprechend findest. Du kannst Dich auch von anderen Artikeln inspirieren lassen.

Wähle eine einfache und herausstechende Formulierung, die der Art des Textes entsprechen, wie beispielsweise eine Frage bei einem Essay oder einen Vergleich bei einer Gegenüberstellung.

 

2. Formuliere eine starke Einleitung

Texte werden gerne in Einleitung, Hauptteil und Schluss aufgeteilt. Das hat seinen Grund, denn jeder Part übernimmt für Deinen Beitrag eine wichtige Funktion.

Die Einleitung eröffnet den Artikel und versucht die durch die Überschrift aufgebaute Erwartungshaltung beim Leser weiter auszubauen und ihn zu fesseln. Man spricht daher auch von einem sogenannten „Aufmacher”.

In diesem Teil kannst Du auch eine mögliche Leitfrage oder Leitthese vorstellen, die im Verlauf des Artikels beantwortet oder hinterfragt wird – diese helfen Dir und Deinen Lesern den Überblick zu behalten und den Text zu strukturieren.

Eine gute Einleitung gibt dem Leser folgende Informationen:

  • Worum geht es in dem Artikel
  • Warum ist das Thema wichtig und lesenswert
  • Was erwartet sie im Verlauf des Artikels

Die Basis für eine starke Einleitung bildet ein prägnanter Einleitungssatz. Nimm Dir ausreichend Zeit für die Ausformulierung, denn er ist einer der wichtigsten Sätze Deines Artikels.

Tipp: Überprüfe Deine Einleitung noch einmal, wenn Du den ganzen Artikel geschrieben hast: Leitet sie den weiteren Inhalt ausreichend ein? Passt sie zum restlichen Stil des Textes? Erzeugt sie Interesse? – Falls nicht, solltest Du sie anpassen.

 

3. Nenne alle wichtigen Informationen

Der Hauptteil ist der inhaltliche Schwerpunkt Deines Artikels. Das bedeutet, dass hier alle relevanten Fakten und Informationen rein gehören.

Je nach Art Deines Textes werden diese Informationen zusätzlich hinterfragt oder aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. So wird beispielsweise eine Leitfrage mit möglichen Antworten unterfüttert oder bei einer These befürwortende und dagegen sprechende Inhalte erläutert.

Behalte auch hier stets den Überblick und versuche Deine Leser durch die Inhalte oder Argumente zu führen, wie Du sie Dir zuvor zurechtgelegt hast.

So lenkst Du Deine Leser: Nenne die wichtigsten Aspekte zuerst und gehe dann erst nach und nach auf die Details ein. Oder baue einen Spannungsbogen auf und nenne aufsteigend die wichtigsten Inhalte.

Bei einem Essay sollten sich pro und contra etwa abwechseln und inhaltlich aufeinander abgestimmt sein.

Versuche außerdem möglichst viele Fakten abzudecken, indem Du Dich an W-Fragen orientierst:

  • Was ist passiert, was ist Thema?
  • Wer ist beteiligt? Was sind die Hauptaspekte?
  • Wann, wo und wie ist etwas passiert?
  • Warum ist etwas passiert oder warum ist etwas wichtig?

 

4. Liefere zusätzliche Details

Dieser Schritt unterscheidet oftmals gute und sehr gute Artikel von weniger guten: Die Details.

Stelle Dir selbst die Frage, welchen Artikel Du besser findest: Einen Artikel, der möglichst viele Inhalte enthält oder einen, der weniger enthält?

Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass wir einen Artikel oder Beitrag lesen, um möglichst viel zu erfahren und um uns eine eigene Meinung über das Thema bilden zu können.

Mit den Ergänzungen können zudem Übergänge zu Argumenten oder Informationen fließender gestaltet werden. Sie sorgen außerdem dafür, dass Dein Artikel qualitativ hochwertiger erscheint.

Aber Achtung: Fällt es dem Leser allerdings schwer, die Inhalte zu verstehen oder im Kopf zu behalten, bringt die Dichte an Informationen nicht viel.

Es gilt also dem Leser möglichst viele hilfreiche Informationen zu liefern ohne ihn zu langweilen oder zu überfordern – ein ausgewogenes Maß.

Daher solltest Du Deine gesammelten Fakten zuvor hierarchisieren und ordnen. Sollte es Dir zu viel erscheinen, kannst Du die am unwichtigsten eingestuften weglassen.

 

5. Präsentiere Dein Resümee

Der Schluss sollte eine gute Zusammenfassung Deines Artikels sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du alle Inhalte noch einmal aufzählen sollst.

Stattdessen werden die wichtigsten Schlussfolgerungen oder Antworten genannt und eine Art Resümee gezogen.

Außerdem hast Du hier die Möglichkeit, offene oder noch nicht beantwortete Fragen zu nennen, Deine eigene Meinung und Kritik einzubringen oder Interesse an weiteren Artikeln beim Leser zu schaffen.

Wichtig ist, einen Rahmen um den Text zu bilden, indem Du auf Deine Einleitung und Deine Thesen oder Leitfragen noch einmal Bezug nimmst.

Der perfekte Abschluss: Wähle einen guten Schlusssatz, der idealerweise Bezug zum Einleitungssatz nimmt.

Tipps für den letzten Schliff:

  • Qualität braucht Zeit und Geduld: Fertige einen Zeitplan an und lasse etwas Luft nach oben, so gibt es am Ende keine bösen Überraschungen. Schreibe Deinen Artikel mit voller Aufmerksamkeit und nicht neben einer anderen Tätigkeit.
  • Weniger ist mehr: Wähle möglichst einfache Formulierungen und keine verschachtelten Sätze. 1-2 Gedankengänge pro Satz sind vollkommen ausreichend.
  • Wähle eine ansprechende Struktur, die das Lesen erleichtert: Setze regelmäßig Absätze ein und hebe wichtige Schlüsselwörter hervor.
  • Übe und werde besser: Es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Je öfter Du schreibst, desto besser wird Dein Gefühl fürs Schreiben und Deine Leser. Probiere andere Stilformen und Texte aus – Informationen dazu erhältst Du auf unserer Seite.
  • Sprich Deine Leser persönlich an, indem Du eine Du-Form wählst, Fragen und lockere Formulierungen mit einbeziehst. Ausnahme: Reine Informations- oder Nachrichtentexte.
  • Überprüfe Deine Inhalte immer wieder und lasse jemand anders Korrektur lesen. Wie erfährst Du in unserem Artikel dazu.