Du möchtest eine Zeitung oder Zeitschrift erstellen und dafür eine Redaktion aufbauen?

Dann hast Du eine gute Entscheidung getroffen. Denn eine Redaktion bringt viele Vorteile mit sich: Aufgaben können aufgeteilt und besser organisiert werden – außerdem ist ein direkter Austausch mit anderen möglich.

Damit auch nichts bei Deinem Vorhaben schief geht, haben wir Dir alle wichtigen Informationen und Tipps zusammengestellt – so kannst Du eine professionelle Redaktion organisieren und leiten.

Bevor wir Dir Schritt für Schritt zeigen, wie man eine Redaktion aufbaut und organisiert, stellen wir Dir kurz die wichtigsten Grundprinzipien einer Redaktion vor:

 

Was ist eine Redaktion?

Eine Redaktion bezeichnet erstmal einen Zusammenschluss von Redakteuren oder Journalisten, die gemeinsam an einem Medienprojekt, wie etwa einer Zeitung, arbeiten.

Sie ist die Basis für die gesamte journalistische Arbeit und daher von großer Bedeutung für eine Zeitung.

 

Wie ist eine Redaktion aufgebaut?

Eine Redaktion besteht bei kleineren Projekten idealerweise aus 5 bis maximal 10 Teilnehmern. Bei größeren Projekten können auch deutlich mehr Personen beteiligt sein.

Innerhalb der Redaktion gibt es verschiedene Positionen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. So hat jede „Profizeitung“ eine bestimmte Ordnung. Der Chefredakteur leitet die Konferenzen und die allgemeine Organisation der Abläufe.

Hinzu kommen Repräsentanten verschiedener inhaltlicher Bereiche. Bei kleinen Zeitungen können einzelne Personen auch ganze Aufgabenbereiche vollständig übernehmen. Sie bringen bei Sitzungen verschiedene Themen und Inhalte ein und tauschen sich aus.

Sie schreiben dann die jeweiligen Artikel oder kümmern sich um andere zugewiesene Aufgabenbereiche, wie beispielsweise Layout oder Vertrieb.

Dann gibt es noch externe Experten oder Ansprechpartner, die nicht direkt in der Redaktion involviert sind. Das können beispielsweise andere Redakteure oder freie Journalisten sein, aber auch Fotografen oder Grafiker.

 

Welche Aufgaben hat eine Redaktion?

Redaktionen haben jede Menge Aufgaben, die je nach Projekt unterschiedlich ausfallen können. Es gibt aber gewisse Grundstrukturen, die immer vorhanden sind.

Zentrum der Arbeit sind Redaktionssitzungen, bei welchen sich die verschiedenen Teilnehmer über alles Wichtige austauschen. Diese finden meistens regelmäßig statt.

Grundsätzlich geht es um die Organisation und Verbesserung aller Abläufe.

So werden vor allem neue Projekte besprochen, Ideen gesammelt, Meinungen ausgetauscht und das Projekt gemeinsam organisiert und Aufgaben verteilt.

Es werden aber auch beendete Aufgaben nachbesprochen, Leserbriefe analysiert, Projekte kritisiert und Verbesserungen für mögliche Probleme diskutiert.

Ein Austausch über aktuelle Geschehnisse und Themen ist ebenso wichtig, sowie ein Blick auf konkurrierende Redaktionen.

 

So geht’s: Eine Redaktion aufbauen

Da Du nun das Wichtigste über Redaktionen weißt, zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du Deine eigene Redaktion für eine Zeitung oder Projekte aufbaust – und das ist gar nicht so schwer!

 

1) Leute suchen und finden

Es ist wichtig, dass Du Dir die richtigen Leute ins Boot holst. Die Beteiligten einer Redaktion bestimmen nämlich, wie gut das Projekt wird.

Doch wie findet man die richtigen Leute? Für die Suche und ein Ausschreiben solltest Du genügend Zeit einplanen.

Höre Dich in Deinem Umfeld um, frag an der Uni oder Deiner Schule. Hänge Ausschreibungen an öffentlichen Pinnwänden aus oder mache Einträge in Foren oder Social Media Gruppen.

Organisiere bestenfalls persönliche Vorgespräche, um die Personen vorab kennenzulernen und zu entscheiden, ob sie zu Deiner Zeitung passen. Idealerweise hast Du die Möglichkeit, Dir verschiedene Probearbeiten anzuschauen.

 

2) Erstes Treffen vereinbaren

Nachdem Du Deine Auswahl getroffen hast, wird es Zeit für ein erstes Treffen mit allen Personen. Vereinbare einen Termin, der für alle passt.

Das erste Treffen ist auch ein Kennenlernen und Beschnuppern. Meistens merkt man sehr schnell, ob eine Gruppe gut zusammenarbeiten kann oder nicht. Es ist wichtig, dass eure Gruppe gut harmoniert.

Ebenso wichtig sind aber auch verschiedene Persönlichkeiten und Interessen – so könnt ihr möglichst viele Themenbereiche abdecken.

Es ist bereits jetzt sinnvoll, die Sitzung durch einen Sprecher anzuleiten, damit alles strukturiert ablaufen kann.

 

3) Aufgaben verteilen

Wenn Ihr euch soweit kennengelernt habt und eine Zusammenarbeit für möglich haltet, ist es an der Zeit, Aufgaben zu verteilen.

Idealerweise hast Du bereits im Vorfeld eine Aufstellung aller Aufgabenbereiche erstellt. Ihr könnt euch nun besprechen, für wen welche Aufgaben sinnvoll sind und wer an welchen Themen Interesse hat.

Zu den wichtigsten Aufgabenbereichen gehören beispielsweise:

  • Recherche und Artikel schreiben
  • Korrektur und Lektorat
  • Layout und Gestaltung
  • Fotografie, Bildersuche und -bearbeitung
  • Druck und Vertrieb
  • Organisatorisches und Rechtliches

 

4) Erste Entscheidungen fällen
Damit ihr euren ersten Aufgaben nachgehen könnt, ist es bereits am Anfang wichtig, allgemeine Fragen zu klären. So entstehen später keine Missverständnisse und Du behältst stets den Überblick.

Dazu gehören vor allem: Themen der Zeitung, Format, Zielgruppe und Stil.

 

5) Organisatorisches klären

Ein weiterer wichtiger Punkt sind organisatorische Fragen. Diese sollten möglichst gemeinsam von allen Beteiligten einer Redaktion geklärt werden. Bleiben Fragen offen, können diese bei der Aufgabenverteilung berücksichtigt werden.

Diese können umfassen:

  • Zeitliche Planung und Einteilung, nächstes Treffen
  • Budget, Finanzierung und Verkaufspreis
  • Ressourcen, Materialien und Arbeitsräume

 

Sieben Tipps für eine optimale Redaktionssitzung

Nach der ersten Redaktionssitzung ist auch der erste wichtige Schritt getan. Damit die weiteren Redaktionssitzungen ebenfalls gut verlaufen, haben wir für Dich die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

  • Termine frühzeitig festlegen
    Die Termine für die nächsten Sitzungen können bereits während der aktuellen Sitzung festgelegt werden. So ist sichergestellt, dass auch wirklich alle Zeit haben und erscheinen.
  • Ein paar Tage vor dem Treffen kann außerdem eine Erinnerungsmail geschickt werden – so gehst Du auf Nummer sicher.
  • Themensuche früh beginnen

Wenn Du bereits vor der Sitzung nach Ideen und Themen fragst oder Anregungen gibst, könnt ihr während der nächsten Sitzung viel Zeit und Arbeit sparen.

Ihr könnt außerdem mit Programmen wie Google Drive einen Online-Speicher erstellen und eure Ideen dort jederzeit hochladen und darauf zurückgreifen.

  • Themen vorsortieren

Nicht jedes vorgeschlagene Thema passt wirklich zum Hauptthema oder Stil der Zeitung. Darum sollten Themen möglichst schon vorher gefiltert werden.

Damit man eine bessere Vorstellung vom Thema hat, lohnt es sich, im Vorfeld eine kurze Erläuterung des nächsten Themas rumzuschicken.

  • Sitzung strukturieren

Je strukturierter ihr eure Treffen gestaltet, desto effizienter sind sie! Der Leiter sollte im Vorfeld schon einen groben Plan über alle Themen und eine Vorstellung davon haben, wie lange diese besprochen werden.

Es sollte vorher schon klar sein, ob einzelne Aspekte beispielsweise diskutiert werden sollen oder nur Entscheidungen eingeholt werden.

  • Protokoll führen

Das Arbeiten mit einer Protokollmaske verschafft einen guten Überblick über alle Themen und Sitzungen.

Die besprochenen Inhalte müssen nur eingetragen werden. Das hilft strukturiert zu bleiben und spart jede Menge Zeit.

  • Technik und Materialien prüfen

Sitzungen verzögern sich oftmals, weil die Technik für die Präsentation nicht funktioniert oder besprochene Texte nicht vorliegen. Daher sollte im Vorfeld alles geprüft werden.

  • Freude an der Arbeit

Die Arbeit in einer Redaktion kann ganz schön anstrengend sein. Doch es ist auch wichtig, Freude an der Arbeit zu haben.

Motivation an der Arbeit kann man unterstützen, indem man für eine gute und etwas aufgelockerte Stimmung sorgt. Ein schöner Raum, Pausen und Snacks können schon viel bewirken.