Text ist nicht gleich Text! Es gibt ganz verschiedene Arten von Artikeln und Texten. Sie unterscheiden sich vor allem in den Punkten Aufbau, Stil und Verwendung.

Bei der Wahl der geeigneten Textart kommt es vor allem darauf an, welches Ziel Du mit dem jeweiligen Artikel verfolgst (z.B. sachliche Information, Unterhaltung oder Meinungsäußerung).

Bei der Gestaltung einer eigenen Zeitung oder Zeitschrift sollten beispielsweise immer möglichst unterschiedliche Textformen verwendet werden, damit sich der Leser nicht langweilt.

Hier Bei so vielen Arten kann man jedoch schnell den Überblick verlieren. Du möchtest die Unterschiede verstehen oder suchst einfach nach Ideen und Inspiration für Deine Zeitung? Dann erhältst Du hier eine hilfreiche Übersicht über Arten, Stile und die jeweilige Verwendung.

 

Informierende Textsorten

Bericht, Nachricht und Meldung gehören zu den sogenannten informierenden Textsorten. Das bedeutet, dass sie sachlich und wertungsfrei sind. Sie vermitteln Informationen zu aktuellen Geschehnissen oder bestimmten Ereignissen.

 

Der Bericht

Ein Bericht beschreibt ein Ereignis oder einen Sachverhalt auf möglichst umfassende und sachliche Weise.

Dem Leser sollen möglichst viele Einzelheiten und Hintergrundinformationen über das Geschehen wiedergegeben werden.

Berichte sind oftmals im sogenannten „Lead“-Stil aufgebaut. „Lead“ bedeutet Vorspann. Am Anfang werden die wichtigsten Informationen genannt. Dann kommen weniger wichtige Zusatzinformationen und interessante Einzelheiten. Am Schluss folgen ergänzende Details.

 

Die Nachricht

Die Nachricht ist ein Klassiker unter den informierenden Texten. Sie ist kürzer als ein ausführlicher Bericht, aber auch länger als kurze Meldungen.

In einer Nachricht steht das Wichtigste meist zuerst. Danach werden möglichst viele Informationen anhand der W-Fragen gegeben:

Wer macht was, wann, wo, wie, warum? Und wer hat dies mitgeteilt? Die Nachricht schildert etwas, das geschehen ist oder kündigt an, was geschehen wird.

Von einer Nachricht erwarten Leser, dass sie wahr und sachlich ist, keine subjektive Meinung wiedergibt und alle wichtigen Quellen genannt werden.

 

Die Meldung

Eine Meldung ist eine kurze Form der Nachricht. Aufgrund ihrer Kürze wird sie seltener verwendet.

Sie wird für nicht ganz so wichtige Themen genutzt. Oder kurz vor Redaktionsschluss, wenn noch eine wichtige Information eintrifft.

 

Meinungsäußernde Texte

Im Gegensatz zu den rein sachlich informativen Nachrichten werden bei meinungsäußernden Texten subjektive Erlebnisse eingeschlossen oder sie überwiegen.

 

Die Reportage

Bei einer Reportage schildert der Autor oder Reporter Ereignisse, bei welchen er selbst dabei war. Die Reportage dient dazu, dem Leser das Gefühl zu vermitteln als wäre er selbst live dabei.

Während Nachricht, Meldung und Bericht eine gewisse Distanz bewahren, geht die Reportage „nah ran“.

Daher nutzt der Autor auch subjektive Eindrücke und Gefühle als Stilmittel. Sie sollen der Beschreibung eine möglichst atmosphärische Note verleihen.

In der Reportage werden außerdem verschieden recherchierte Informationen zusammengefügt und dem Leser vermittelt.

Das können etwa Beobachtungen vor Ort, Interview-Aussagen, aber auch Infos aus Internetrecherchen sein. Der Leser kann so möglichst umfassend informiert werden.

 

Der Kommentar

Ein Kommentar dient der klaren Meinungsäußerung und ist daher eine wichtige journalistische Darstellungsform.

Grundsätzlich ist ein Kommentar eine argumentative Schreibform. Das bedeutet, dass der Verfasser klar Stellung zu einem Thema bezieht und seine Meinung begründet äußern kann.

Damit keine Vorurteile erzeugt werden, sollte eine fundierte Argumentation immer im Mittelpunkt stehen. Eine gewisse Beeinflussung des Lesers durch Ironie oder eine zugespitzte Schreibform sind allerdings erlaubt.

Wichtig: Ein Kommentar sollte auch immer als solcher für den Leser erkennbar sein!

 

Das Interview

Ein Interview dient dazu, Meinungen oder Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Es handelt sich dabei um ein protokolliertes Gespräch mit einer oder mehreren Personen. Das Gespräch kann persönlich vor Ort stattfinden oder über Internet und Telefon.

Bei einem Interview äußern die Befragten Informationen oder Meinungen zu sich selbst oder zu bestimmten Themen und Ereignissen.

Aussagen werden in der Regel wörtlich wiedergegeben, zum Teil aber auch in indirekter Rede oder manchmal auch frei zusammengefasst.

Was macht ein gutes Interview aus? Es sollte eine Balance aus guter Vorbereitung der Fragen und spontanem Eingehen auf den Befragten sein.

 

Die Rezension

Eine Rezension ist eine kritisch-wertende Besprechung eines Mediums wie Film, Buch oder auch eines Ereignisses. Das Besondere: Informationen und Meinungsäußerung werden miteinander verknüpft.

Dem Leser soll also ein möglichst umfassendes Bild vermittelt werden mit dem Zusatz einer persönlichen Perspektive.

Eine gute Rezension lebt von einer Ausgeglichenheit aus Information, eigener Meinung, Lebendigkeit und Anschaulichkeit.

 

Die Glosse

Eine Glosse steht in der Nähe zum Kommentar, ist aber freier und lustiger gestaltet. Sie bietet die Möglichkeit, sich auf humoristische Weise zu einem aktuellen Thema oder Ereignis zu äußern.

Die Themen können den schulischen, politischen oder allgemein gesellschaftlichen Kontext umfassen. Äußerungen zu Themen, die stark Gefühle von anderen verletzen könnten, wie etwa Sterbehilfe sollten jedoch vermieden werden.

Im Gegensatz zu den rein informativen Texten soll eine Glosse nicht objektiv sein, sondern vor allem der Unterhaltung dienen und den Leser zu einer kritisch distanzierten Haltung anregen.

Stilistisch typisch sind dabei ein spielerischer Umgang mit Sprache, Überspitzungen bis hin zum Unrealistischen – mit einer ironischen Distanz zu den Ereignissen.

Durch die sprachliche Raffinesse zählt die Glosse zu den schwierigsten journalistischen Textformen, ist zugleich aber sehr beliebt.

 

Literarische Texte

Zeitungen und Zeitschriften beinhalten nicht nur klassische Texte wie Berichte, Reportagen oder Interviews. Sie bieten auch Raum für kreativen und abwechslungsreichen Umgang mit Sprache.

Eine eindeutige Definition des Überbegriffs „literarische Stilformen“ gibt es nicht. Es geht einfach um das Verfassen von Texten, die von einer Geschichte oder von einer besonderen Sprache leben.

Hierzu zählen alle Formen der Lyrik wie Gedichte, aber auch Geschichten und andere sehr kreativ gestaltete Texte.

 

Unterhaltung und Interaktives

Zeitungen sind schon lange kein passives Medium mehr. Sie bieten dem Leser immer mehr Möglichkeiten an, selbst aktiv mit Inhalten zu interagieren oder einfach unterhalten zu werden.

 

Die Umfrage

In einer Umfrage können Meinungen oder Informationen erfragt werden. Sie kann auch dazu dienen, ein Feedback von seiten der Leser zu erhalten.

Allgemein können Umfragen ähnlich wie ein Interview schriftlich oder mündlich durchgeführt werden.

Im Unterschied zum Interview dient die Umfrage aber einer quantitativen Erhebung. Das bedeutet, möglichst viele Meinungen von verschiedenen Personen zu erhalten.

Manche Umfragen geben ganz allgemein Anstoß zum Nachdenken und zur Diskussion. Eine Umfrage kann aber auch den Grundstock für einen Bericht, einen Kommentar oder für eine Reportage liefern.

 

Tests

Tests dienen im Vergleich zu Umfragen vor allem der Eigenunterhaltung von Lesern. So sind beispielsweise einfache Persönlichkeitstests sehr beliebt.

Es können aber auch journalistisch wertvolle Tests durchgeführt werden, wie etwa das Testen eines neuen Restaurants oder eines Freizeitangebotes.

 

Rätsel, Quiz, Witze und Horoskope

Diverse Unterhaltungs-Inhalte wie Rätsel, Witze oder Horoskope gehören mittlerweile ebenfalls zu den Klassikern in Zeitungen.

Oftmals werden sie auch mit einem Gewinnspiel verbunden oder beziehen sich auf aktuelle Themen.

Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt! Aber Achtung: eure Inhalte sollten immer auf eure spezifische Zielgruppe ausgerichtet sein.